Es geht ganz schön unter die Haut!

So heißt es sprichwörtlich, wenn jemanden eine Sache wie ein Film oder ein Buch emotional stark berührt. Dass psychische Faktoren auch bei der Psoriasis bedeutsam sind, ist unbestritten. Es ist bekannt, dass Schuppenflechte-Patienten häufiger Angst und Depressionen aufweisen als hautgesunde Personen. Zudem leiden Schuppenflechte-Patienten oft nicht nur an den körperlichen Symptomen, sondern auch unter ihrem äußeren Erscheinungsbild und den Reaktionen anderer darauf, was Stigmatisierungsgefühle hervorrufen kann.


Ob an der Redensart „Das geht ganz schön unter die Haut“ aber auch insofern etwas dran ist, dass bestimmte Emotionen mit den Symptomen der Schuppenflechte in Zusammenhang stehen, blieb bislang unerforscht. Dies wollen Wissenschaftler/innen der Arbeitsgruppe Psychosomatische Dermatologie des Instituts für Med. Psychologie und des Psychoneuroimmunologie-Labors der Justus-Liebig-Universität Gießen jetzt untersuchen. Sie konnten in ihren Vorgängerstudien vermehrt Zusammenhänge zwischen psychologischen Faktoren wie Stress, bestimmten Persönlichkeitsfaktoren, Aufmerksamkeit gegenüber der eigenen Person, Angst, Depression und der Schwere von Symptomen unterschiedlicher Hauterkrankungen zeigen. Auch dass sich psychologische

Interventionen positiv auf den Hautzustand von Hautpatienten auswirken, war das Ergebnis der eigenen Studien. Hingegen weitgehend unbeachtet blieb bislang die Bedeutsamkeit von Emotionen bei der Ausprägung der Schuppenflechte-Symptome.

Die aktuelle Studie füllt diese Lücke und untersucht, ob sich Emotionen Betroffener in der Schwere der Symptome von Schuppenflechte widerspiegeln, zunächst mit Hilfe einer Fragebogenstudie und später auch im Labor. Aufgrund der Corona-Pandemie ist es möglich, an der Fragebogenstudie von zu Hause aus teilzunehmen. Das funktioniert so, dass interessierten Schuppenflechte-Patienten nach einem kurzen Telefongespräch ein Fragebogenset nach Hause gesendet wird, das sie anschließend

ausgefüllt in einem frankierten Rückumschlag nach Gießen zurücksenden. Das Ausfüllen der Fragebögen dauert nicht länger als 30 Minuten und bringt neben neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die mittelfristig dazu beitragen können, die Behandlung der Schuppenflechte durch gezielte multiprofessionelle Interventionen zu verbessern, auch eine Aufwandsentschädigung von 10 € mit sich.

An der zweiten Studie können Patienten und Patientinnen mit Schuppenflechte teilnehmen, die bereit sind, nach Gießen ins Labor zu kommen und die nötigen Eingangsvoraussetzungen erfüllen.

Hier werden dann in einer ca. 3 stündigen Untersuchung mit einer Saugpumpe Blasen auf dem Unterarm hervorgerufen. In diesen sammelt sich Gewebsflüssigkeit, die dann auf bestimmte Botenstoffe untersucht wird.

Wenn Sie innerhalb der letzten sechs Monate Symptome der Schuppenflechte hatten, zwischen 18 und 65 Jahren alt sind und Interesse haben, die Forscher bei dieser Studie zu unterstützen, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme, entweder per Email an Christina.Schut@mp.jlug.de oder per

Telefon: 0641/9945682.

Über eine positive Rückmeldung von Ihrer Seite freue ich mich sehr.
cand. med. Katharina Stumpf
Doktorandin im:
Institut für Med. Psychologie
Fachbereich 11 – Medizin
Justus-Liebig-Universität
Klinikstraße 29
35392 Gießen

 

 

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