Expertenrunde mit Prof. Dr. Hinsch
Diese entzündliche Hauterkrankung äußert sich durch
a) trockene Haut (die Produktion der Hautfette ist gesenkt;
der Wasserverlust der Haut ist hoch,
b) durch starken Juckreiz
c) Entzündung der Haut
d) durch Harnstoffmangel in der Haut Harnstoffmangel
e) IgE Antikörper sind häufig erhöht (Allergien wie Heuschnupfen treten häufig auf) Die betroffenen Hautregionen sind vorwiegend der Kopf, der Hals (Nacken) und die Gelenkbeugen.
Betroffen sind 15 – 20 % Kinder und 4 – 6 % der Erwachsenen.
Die Disposition für die Krankheit wird vererbt. Negativ beeinflussende Faktoren sind z. B. körperlicher und emotionaler Stress, Umweltfaktoren, Jahreszeiten (z. B. Verschlechterung im Winter oder Sommer) und Allergene.
Therapie:
1. Medikamente extern als Salben, Cremes etc.:
a ) antientzündlich: Kortison, topische Immunmodulatoren
b) juckreizstillend: Antihistaminika (wenn Allergien, z. B. gegen Lebensmittel vorliegen), Lokalanästhetika (z.B. Polidocanol), Teerauszüge
c) Haut-Basistherapie mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendenden Salben, Cremes, Lotionen und Bädern
2. Medikamente intern bei sehr schweren Verläufen (z. B. Cortison, Ciclosporin)
3. Klima-, Licht- und Badetherapie: Totes Meer; PUVA; UVB.
4) Psycho- und Entspannungstherapie zum Erlernen von Strategien im Umgang mit dem Juckreiz
Prof. Hinsch hat in diesem Zusammenhang für den Umgang mit Prurigo (Juckreiz) folgendes Vorgehen empfohlen:
-Identifizierung und Vermeidung von auslösenden und verstärkenden Faktoren
-ausreichender Wassergehalt der Haut.
-dermatologische Basistherapie - lokale - Kortikosteroide
-andere entzündungshemmende Stoffe wie Lokalanästhetika (z.B. Polidocanol) und Teere
- Antihistaminika (bei Allergien.)
Die Fragen der Zuhörer wurden während der Vorträge gestellt und beantwortet.
Es wurde die TOMESA-Klinik in Bad Salzschlirf als Beispiel für die Umsetzung der Therapievorschläge, die Prof. Hinsch erwähnte (er ist u.a. auch für diese Klinik tätig), diskutiert. Balneotherapien mit den mineralstoffreichen Salzen des Toten Meeres werden dort mit den erwähnten Lichttherapien verbunden. Für die zusätzliche Therapie stehen erfahrene Dermatologen bereit. Die Klinik bietet neben den Diensten für über die Sozialversicherungsträger (ges. und priv. Krankenkassen, Rentenversicherungen) zu- bzw. eingewiesene Patienten auch Angebote für Menschen an, die aus eigener Initiative und auf eigene Kosten die Therapiemöglichkeiten wahrnehmen möchten.
Die Selbsthilfegruppe hält für Menschen mit chronischen Hautkrankheiten einen stationären Aufenthalt in einer auf Neurodermitis, Psoriasis und Gelenkerkrankungen spezialisierten dermatologischen Fachklinik für sehr empfehlenswert, zumal sich an einem Ort gebündelt nicht nur Beratung und Information sondern auch Psycho-, Balneo-, Licht- und Medikamententherapie ideal verbinden lassen. . – -
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