Ein Vortrag von Frau Dr. Nowak, dermatologischer Oberärztin in der Psorisol-Klinik Hersbruck Wenn über Licht gesprochen wird, das therapeutisch genutzt werden kann, dann handelt es sich um
Sonnenlicht bzw. um Fraktionen des Sonnenlichts.
Sonnenlicht besteht aus 10 % UV-Licht 40 % sichtbarem Licht und 50 % Infrarot. Therapeutisch nutzbar für die Erkrankungen der Haut sind die Teile des UV-Lichts UV-A und UV-B . UV-A verursacht Frühbräunung der Haut, erzeugt schnellen Sonnenbrand, durchdringt Fensterglas. UV-B verursacht Spätbräunung, erzeugt verzögert Sonnenbrand, durchdringt kein Fensterglas Es ist den Therapeuten möglich, die beiden genannten Lichtarten künstlich , mit Lampen, zu erzeugen. Als verschiedene Methoden der Anwendung von Licht (künstlich) wurden vorgestellt: Lichtkammer, Bestrahlung mit Lichtbank oder ähnlichem und Eximer für die lokale Therapie. Um betroffene, zu behandelnde Hautareale lichtempfindlich zu machen, werden diese mit Substanzen versehen, die als Salben, Lösungen oder Badezusatz aufgebracht werden. Genannt wurde ein bereits in der Antike bekanntes Mittel, Metoxypyralen, das aus Nilschilf gewonnen wurde. Auch ein Ganzkörperbad in einer 5%igen Salzlösung soll den Effekt der Sensibilisierung haben. Die danach erfolgende Gabe von UV-B-Licht hat gute Wirkung auf Juckreizlinderung. Es wurden die 6 Hauttypen der Fitzpatrick-Liste erwähnt, die für den Therapeuten, zumindest bei der Erstuntersuchung von Bedeutung sind. Die Liste beginnt bei Typ 1, skandinavischer Hauttyp, sehr lichtempfindlich, geringe Sonnenbrandtoleranz (5-10 Minuten bis zum Auftreten von Hauterscheinungen unter Sonneneinfluß) usw. bis zum Typ 6, afrikanischer Hauttyp, der eher zu einem geringen Verbrauch an Sonnenschutzmitteln neigt. Frau Nowak hat dem interessierten Publikum Anwendung und Wirkung des Eximers vorgestellt. So, wie es sich bei allen vorgetragenen Lichttherapien um Verfahren handelt, die unbedingt von Fachpersonal oder gar vom Arzt durchgeführt werden sollen, so kann auch, um Schäden zu vermeiden, der Eximer nicht in die Hände des Laien, auch nicht des aufgeklärten Hautkranken gegeben werden. Das Instrument wird als Ergänzung zu anderen Therapien eingesetzt. Körperstellen, die einer anderen Therapie unzugänglich waren bzw. auf andere Therapien nicht angesprochen haben werden mit diesem Instrument, einer Düse, die UV-B-Licht schleudert, behandelt. Bei Psoriasis werden vor der Anwendung die Schuppen entfernt d.h. Salizylsäure in Vasilin, dann Vitamin D-Derivate (evtl . Cortison) und danach die lokale Lichttherapie. Das Fachpersonal ist in der Lage, auch mit Schablonen, einen sehr begrenzten Raum zu bearbeiten. Es sind 2 bis 3 Sitzungen pro Woche vorgesehen. Der zeitliche Abstand zwischen den Sitzungen beträgt 48 Stunden. Frau Nowak schloss ihren Vortrag mit der Beantwortung von Publikumsfragen sowie mit einem Angebot zur Therapiehilfe ab. Zusammenfassung Günter Joy
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