Gruppenreise 2014

mit der SHG Ostheim an das Tote Meer in Jordanien.

Eigentlich beginnen Reiseberichte immer mit dem Anfang der Reise, aber ich muss ein wenig vorher starten.

Meine Mutter leidet seit ihrer Kindheit

an Psoriasis und auch mich hat es in der Pubertät erwischt. Vor ca. 30 Jahren konnte sie durch einen Aufenthalt am Toten Meer unglaubliche Erfolge feiern. In der Hoffnung, dass ich ähnlich gute Resultate bekomme, entschloss ich mich Ende 2013 ebenfalls für eine Reise an den tiefst gelegenen nicht von Wasser bedeckten Bereich der Erde. 

Durch das Internet bin ich auf die SHG Ostheim gestoßen und habe per Mail Kontakt aufgenommen. Danach folgten zwei ganz tolle und auch lustige Telefonate mit Margitta. Sie erklärte mir ausführlich alles Wissenswerte über die Reise und nahm mir bereits im ersten Gespräch die meisten meiner Bedenken.

Am 24. Mai 2014 startete die 13. Gruppenreise nach Jordanien. Da es meine erste Reise raus aus Europa war und vor allem auch ohne Familie und/oder Freunde war ich bereits auf dem Weg nach Frankfurt sehr aufgeregt. Durch die Telefonate mit Margitta wusste ich, dass bei der Gruppenreise sehr viele Teilnehmer regelmäßig mitfahren und sich somit bereits kennen. Auch mein Alter (25) lag wie von Margitta angekündigt deutlich unter dem Durchschnitt.

In Frankfurt angekommen wurde ich sofort herzlich begrüßt. Das Eis wurde mit Sekt, selbstgemachten Gebäck und den Begrüßungsgeschenken gebrochen. In diesem Moment haben sich auch meine letzten Bedenken in Luft aufgelöst.

Das einchecken und auch der Flug verliefen ohne Probleme. In Jordanien angekommen mussten wir noch auf zwei Damen warten, da ihre Koffer von den Behörden geöffnet und überprüft wurden; beide hatten ein Fernglas dabei. Anschließend ging es in Bussen los zum Hotel und somit auch zum Toten Meer.

Im Hotel bekamen wir unsere Zimmer und noch etwas zum essen und trinken. Die Anreise war somit geglückt und die Spannung auf den ersten Tag wuchs.

Der erste Tag begann genau wie der vorherige Tag zu End ging: mit vielen nützlichen und wichtigen Informationen rund um den Aufenthalt. Margitta begrüßte nochmal alle Erstteilnehmer ganz herzlich und zeigte uns das Hotel. Neben dem speziellen Angebot für Hautkranke (Medical Center, Natursolarium und Salzwasser-Pool) bietet das Hotel auch einen Bereich mit Pools inkl. Rutsche und Angebote für Kinder. Zusätzlich kommen ein Fitnessraum, eine Sports-Bar (gerade zur Zeit der Fußball-WM sehr praktisch J) und natürlich noch vieles mehr hinzu.

Nach dem Rundgang und noch ein paar organisatorischen Dingen konnte der erste Tag im Solarium beginnen. Das Natur-Solarium ist ein speziell abgetrennter und nach Geschlechtern getrennter Bereich. In diesen FKK-Bereichen können sich alle komplett frei bewegen und eine Ganzkörper-Therapie ist so möglich.

Alle Männer im Solarium waren von Beginn an sehr nett, man kam leicht ins Gespräch und im Zuge dessen wurden bereits erste Tipps für die nächsten Wochen gegeben. Langweile kam eigentlich nie auf, denn an ununterbrochene Salven an Witzen reihten sich ernstere Gespräche. Die Welt wurde nicht nur einmal in den drei Wochen verbessert bzw. gerettet. Eine angenehme Abwechslung bot auch das selbstgemachte Mühle-Spiel. Wir sammelten am Strand weiße und schwarze Steine, malten mit verbranntem Holz ein Spiel-Brett auf die Fließen im Solarium und traten gegeneinander an.

Die meisten Tage verliefen sehr ähnlich. Nach dem Frühstück begab ich mich in das Solarium und verbachte dort den Tag mit täglich steigender Sonnendosis und immer wieder kurzen Badeunterbrechungen im Toten Meer. Nach dem Abendessen setzte ich mich mit, nach nur wenigen Tagen bereits sehr lieb gewonnen, anderen Teilnehmern zusammen und es wurde geredet, (Karten) gespielt und natürlich auch das ein oder andere Bier getrunken und Shisha geraucht.

Im Laufe des Aufenthaltes kamen immer wieder neue Leute im Hotel an und mit Ihnen auch zwei junge Mädels, womit ich nicht mehr der einzige U40-Vertreter in der Reisegruppe war.

Innerhalb der Gruppe wurden verschiedene Tages-Ausflüge durchgeführt, sodass man sich fast täglich einem solchen Ausflug hätte anschließen können. Ich selbst bin an einem Abend mit einer kleineren Gruppe auf die Aussichtsplattform gefahren um dort den Sonnenuntergang beim Abendessen zu beobachten. Wir hatten zwar ein wenig Pech mit dem Wetter, da an diesem Tag ein Dunstschleier über dem Toten Meer lag und wir den Sonnenuntergang nicht sehen konnten, aber dennoch war es eine willkommene Abwechslung etwas anderes als das Hotel zu sehen.

Weiterhin habe ich noch die Hauptstadt Amman besichtigt und ein paar Tage später noch Petra erkundet. Mich persönlich hat nicht nur die steinige Wüsten-Landschaft in Jordanien enorm beeindruckt, sondern auch die Einheimischen. Wir wurden stets sehr freundlich behandelt und ich habe mich auch in Amman sehr wohl gefühlt. Die Sehenswürdigkeiten verdienen ihren Namen und der Akku der Kamera reichte weder in Amman noch in Petra.

Abschließend ein Resümee:

Das Ziel, etwas Gutes für meine Haut zu tun und die Psoriasis zu bekämpfen wurde erreicht. Am Ende der 21 Tage sahen meine Stellen sehr gut aus und von Schuppen war überhaupt nichts mehr zu sehen. Drei Wochen später haben sich einige Stellen auch farblich an die restliche Haut angepasst, womit sie für das Auge verschwunden sind. Ein Bonus ist neben der nun gesund aussehenden zusätzlich natürlich sehr braun gewordene Haut. Fast täglich bekomme ich Komplimente für meine Haut und die tollen Resultate.

Natürlich war die Reise nicht unanstrengend und zwischen durch muss man sich schon sehr überreden, sich in die Sonne zu legen. Denn bei Temperaturen teilweise weit über 40° würde man sich eigentlich am liebsten in das klimatisierte Zimmer zurückziehen. Hilfreich war sicherlich die angenehme Gruppe, alleine wäre ich mehrfach auf das Zimmer gegangen.

Ich habe nicht nur ein ganz tolles Land kennen gelernt, sondern auch wirklich tolle Menschen innerhalb der Reisegruppe. Die Reise hat sich somit für meine Gesundheit aber auch bezüglich Kultur und menschlicher Erfahrung sehr gelohnt.

Die nächsten Monate werden zeigen, wie lange sich nun meine Psori zurückhalten wird. Aber bei einem bin ich mir sicher: Ich werde definitiv wieder nach Jordanien fahren und auch wieder mit der SHG Ostheim und hoffe viele Menschen wieder treffen zu können. Auch die Felsenstadt Petra will weiter erkundet werden und dann mit zusätzlichen Ersatzakkus J

Ein Danke geht somit an alle Teilnehmer, es war eine ganz tolle Gruppe, mit der ich sehr viel Spaß hatte. Aber ein ganz großes Danke geht an Margitta! Sie hat sich bereits im Vorfeld um alle Teilnehmer (telefonisch) gekümmert, organisiert jedes Jahr diese Reise und steht selbst vor Ort täglich als Ansprechpartner zur Verfügung.

 

Liebe Grüße 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Sosin dersim (Samstag, 29 Oktober 2016 10:31)

    Was mich sehr interessieren würde ist: wie sieht das Ergebnis dieser Totes Meer Reise Therapie langfristig gesehen aus? Hat man weniger Krankheitsschübe? Oder ist es wie vor der Therapie Maßnahme und die Krankheitsschübe sind weniger schwach? Für Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar.