V I T I L I G O- Vortrag von Frau Dr. Silke Herold Schlosskrankenhaus in Leutenberg /Thür.

Vitiligo, die Weißfleckenkrankheit ist  kein „kosmetisches Problem“, keine „Pigmentstörung“, sondern eine Krankheit mit psychosozialer Auswirkung, bei der Pigmentzellen zerstört werden.

Ursachen

Über die Ursachen der Erkrankung gibt es Hypothesen, von denen die wichtigsten von der Referentin erläutert wurden:

Autoimmunhypothese: fehlgeleitete Immunreaktion: körpereigene Antikörper (Immunzellen) „bekämpfen“ Pigmentzellen.  Beispiele: vorausgegangenes Entzündungsgeschehen im Körper: Streptokokken Infektion; Schilddrüsenentzündung; Borreliose; Zöliakie.

Selbstzerstörungshypothese: Fehlfunktion des Stoffwechsels der Melanozyten (d .s .Zellen, die in der Lage sind, braunen Hautfarbstoff zu bilden) führt zu deren Zerstörung.

Neuralhypothese: Hautnerven geben einen (unbekannten, vermuteten) Stoff ab, der die Melanozyten zerstört.

Radikaltheorie: aggressive Sauerstoffverbindungen verursachen Zellschäden.

An weiteren Ursachen werden diskutiert:

-Medikamente (Betablocker, Ca.-Antagonisten, H2-Blocker, Antibiotika u.a.)

Stress und psychische Belastung

Hautverletzungen

Hormonelle Einflüsse

 Aufnahme

Diagnose (Erkennung, Benennung, Abgrenzung) und Anamnese (Vorgeschichte des Patienten und seines Krankheitsverlaufs

Die Ärztin widmet sich der vorgestellten Person und bewertet die Krankheitserscheinung.

Die Diagnose  (Neurodermitis, Psoriasis, Vitiligo, …) bringt der Patient in  die Klinik mit, eine der Voraussetzungen der Kostenübernahme durch die GKV. Die Voraussetzungen seien hier noch einmal genannt:

mehrzyklisch vorausgegangene ambulante Behandlung, die für den Patienten erfolglos geblieben ist.

Ausbreitung auf sensible  Körperregionen: Gesicht, Hals, Dekolleté, Genitalbereich

Immunologische Störung (Autoimmungeschehen, Allergien)

-Erhebliche psychische und soziale Störung des Allgemeinbefindens.

Die Patientin (weiblich häufiger als männlich) wird zunächst der erprobten Standarduntersuchung  unterworfen: klinisches Bild, Woodlampe, Histologie.

Es wird eine Klassifizierung vorgenommen  nach dem VIDA-Standard (VItiligo Disease Activity):

von  Plus 4  = aktiv, kürzer als 4 Wochen bis minus 1 = stabil, länger als ein Jahr.

Routinelabor: Entzündungsparameter, Schildrüsenparameter

Immunologisches Labor: Antikörper (Borrelien z.B.)

Stoffwechsellabor:   Vitamine, Spurenelemente.

Differentialdiagnostik: Piebaldismus/ Nävus depgmentosus;  Nävusanämicus; Hypopigmentierung verschiedener Genese.

In der Anamnese wird der „Gesamtmensch“ hinterfragt:

„Was kommt vor?“

„Was läuft ab?“

„Was könnte das Gleichgewicht stören?“

„Warum gerade jetzt?“

„Wie können wir eingreifen?“

 

Therapie

-UV-Therapie, auch in Verbindung mit Cremes und Gel

xcimer 308 nm (Laser)  Reduzierung der Entzündungszelle; Zunahme der Pigmentierung. gezielte Therapie zur Schonung gesunder Hautareale

Systemische Therapie

PLE (Polypodium Leucot.Extr.)

-Aloe barbadensi

-Prostaglandin E2 Gel

Orthomolekulare Medizin

Vorbeugung und Therapie

-körpereigene Mineralstoffe

-pflanzliche Stoffe

-essentielle Fettsäuren

-Aminosäuren

.Spurenelemente

Vitamine

Enzyme

-Hormone

Nach der Mikronährstoffanalyse wird die Mikronährstofftherapie eingeleitet, mit dem Ziel, die Werte dem Normbereich anzunähern.

 

Die Teile des Vortrags, die sich mit dem komplexen Geschehen in den Hautzellen befassten wurden ausgelassen. Frau Dr. Herold wird in der Klinik  Fragen, die sich auf Zellvorgänge beziehen, physiologisch  oder pathologisch, beantworten.

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