Rolle von Makrophagen (Fresszellen) bei der Schuppenflechte enträtselt-Artikel

Petra Schultze, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Universitätsklinikum Ulm   23.03.07


Ein internationales Forscherteam mit Prof. Dr. Karin Scharffetter-Kochanek, Ärztlicher Direktorin der Ulmer Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie, eröffnet Wege zu neuen therapeutischen Ansätzen.

(Hintergrundinformationen zur Präsentation der Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie im Ulmer Stadthaus vom 29.-31.3.2007)

Die Gruppe von Wissenschaftlern aus Deutschland, Italien, den Niederlanden und China konnte jetzt zeigen, dass Makrophagen/Fresszellen eine zentrale Bedeutung bei der Krankheitsentstehung der Schuppenflechte haben. Makrophagen/Fresszellen entwickeln sich im Knochenmark und beseitigen als eine Art Müllschlucker tote und abgestorbene Körperzellen wie auch Zelltrümmer - Mediziner nennen das "phagozytieren". Die Schuppenflechte galt lange Zeit als T-Lymphozyten vermittelte Erkrankung. Die Dermatologen konnten nun zeigen, dass neben den T-Lymphozyten (und anderen Immunzellen) auch zahlreiche Makrophagen/Fresszellen in der entzündlich erkrankten Haut nachweisbar sind.

Zusätzlich war in diesen von der Schuppenflechte befallenen Hautstellen auch die Konzentration des "Tumor Nekrose Faktors alpha" drastisch erhöht - ein Signalstoff, der u.a. auf Entzündungen und die Immunabwehr wirkt. Stark erhöht war auch die Konzentration eines spezifisch auf die Makrophagen wirkenden Lockstoffes. Diese innovativen Ergebnisse, die den Makrophagen in das Zentrum der Entsehung der Psoriasis rücken, erklären jetzt erstmalig den erfolgreichen Einsatz von sogenannten "Biologics". Diese biotechnologisch hergestellten Eiweiße sind körpereigenen Substanzen ähnlich oder können diese hemmen und können in verschiedene Regulationsmechanismen des Immunsystems eingreifen. Sie werden zur Neutralisierung des "Tumor Nekrosefaktors alpha" bereits erfolgreich in der Klinik zur Behandlung der Schuppenflechte eingesetzt - jetzt kann man ihre Wirkungsweise besser verstehen.

 Die Untersuchungen des Dermatologen-Teams haben gezeigt, dass an der Auslösung und Erhaltung der Schuppenflechte verschiedene Zellen der Haut beteiligt und unterschiedliche Signalwege miteinander verflochten sind. Sie konnten weitere Angriffsstellen für neue Therapien identifizieren, die in Zukunft bei der Behandlung von Patienten mit Schuppenflechte verwendet werden könnten. Dr. Honglin Wang aus China, der in der Universitätsklinik für Dermatologie wesentlich zur Erarbeitung dieser wichtigen Daten beigetragen hat, wurde für seine Promotion mit "Summa cum Laude" ausgezeichnet. Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden 2006 in der renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift "Journal of Clinical Investigation" veröffentlicht.

 Die Schuppenflechte oder Psoriasis ist eine nur beim Menschen vorkommende häufige Hautkrankheit, bei der die Haut münzförmig oder in größeren Bereichen entzündet und mit weißlichen Schuppen bedeckt ist. Der Name Psoriasis ist abgeleitet vom griechischen Wort Psora = Krätze, da man früher an-nahm, die Schuppenflechte wäre eine Art der Krätze. Etwa 2-3 % der Bevölkerung in Mitteleuropa sind erkrankt und besonders in ihrer Lebensqualität betroffen. Bei der Schuppenflechte erneuern sich die Hautzellen der Oberhaut bis zu vier mal schneller als in gesunder Haut und lagern sich schließlich als fehlerhafter Endpunkt als weißliche Schuppen ab. Da ihre Zahl stark vermehrt ist, bilden diese Schuppen auf der Haut eine dicke weißliche Schicht. Die Krankheit hat eine genetische Komponente und wird als Autoimmunkrankheit eingestuft, da eine fehlgeleitete körpereigene Immunabwehr eine wesentliche Rolle spielt. 

Weitere Informationen zur Veranstaltung im Ulmer Stadthaus finden Sie im unten angegebenen Link.

Ansprechpartnerin ist Prof. Dr. Karin Scharffetter-Kochanek, Ärztliche Direktorin der Ulmer Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie. Tel: 0731 - 500 57501

Mit freundlichen Grüßen,

Universitätsklinikum Ulm

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Albert-Einstein-Allee 29

89081 Ulm

Tel: 0731 - 500 43025

Fax: 0731 - 500 43026

E-Mail: petra.schultze@uniklinik-ulm.de

Weitere Informationen:

http://www.uniklinik-ulm.de/news/article/1119/hautkrankhei.html - Informationen zur Veranstaltung im Ulmer Stadthaus 29.-31.3.07

http://www.uniklinik-ulm.de/struktur/kliniken/dermatologie-und-allergologie.html - Ulmer Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie

http://www.jci.org/ - Journal of Clinical Investigation

Was kann den Psoriasis-Schub auslösen?

Was kann den Psoriasis-Schub auslösen?

 

Triggerfaktoren

Lange Zeit wurde die Psoriasis einfach als entzündliche Hauterkrankung angesehen, deren Ursache unbekannt waren.

In den letzten Jahren gewannen Wissenschaftler immer mehr Erkenntnisse, und heute weiß man, dass die Schuppenflechte sowohl erbliche als auch immunologische Grundlagen haben kann. Darüber hinaus kommt den Triggerfaktoren, die dafür verantwortlich sein können, dass eine Psoriasis erstmals ausbricht oder sich ein erneuter Schub entwickelt, eine sehr große Bedeutung zu.

Typische Auslöser der Psoriasis (Triggerfaktoren)

äußere Infektionen der Haut durch Vieren wie Herpes, Röteln, Masern oder Windpocken; Infektionen der Haut durch Bakterien oder Pilze; außerdem chronische Entzündungsherde.

innere Infektionen mit Bakterien, vor allem Streptokokken, Hals-, Rachen- und Nebenhöhleneninfekte, Entzündungen an Zähnen, Blinddarm, Eierstöcken, Harnwegen und Prostata; Infektionen durch Viren wie Grippe oder auch Befall durch das AIDS- Virus (HIV)

Allergien

klimatische Bedingungen

Medikamente wie zum Beispiel Betablocker, ACE- Hemmer, Lithium, Malariamittel und nichtsteroidale Antirheumatika

psychische Einflüsse wie Stress und Ärger

physikalische Einflüsse durch Druck oder Zug, Kälte, Erfrischungen, Sonnenbrand, Verbrennungen und andere Verletzungen, Narben Tätowierungen; auch Übergewicht kann zu Hautverletzungen führen

chemische Einflüsse durch giftige oder ätzende Stoffe

Kosmetika oder auch Salbenbehandlung

Alkohol

Rauchen

Stoffwechselstörungen, zum Beispiel Diabetes mellitus

Hormonschwankungen in der Schwangerschaft, bei Entbindung oder in den Wechseljahren

 Informationsquelle: PSOaktuell

Was sie über Psoriasis Arthritis wissen sollten

Psoriasis Arthritis, die Schuppenflechte mit Gelenkbeteiligung, ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, die mit Schwellungen und Schmerzen einhergeht. Oft treten Entzündungen der Finger oder Veränderungen der Nägel auf. Das Geschlechterverhältnis der Krankheit ist 1 : 1, Männer wie Frauen sind daher gleichermaßen von der Krankheit betroffen. Der Erkrankungsgipfel der Krankheit liegt zwischen 30 und 50 Jahren. Die Psoriasis Arthritis beginnt meist an den Finger- oder Zehengelenken. Möglich sind die symmetrische Form, bei der die Gelenke beidseitig betroffen sind, die unsymmetrische Form, bei der eine Seite stärker von der Krankheit betroffen ist, oder oder verstümmelnde Form der Erkrankung, die mit dem Funktionsverlust der betroffenen Gelenke einhergeht.

Therapieziele der Schuppenflechte mit Gelenkbeteiligung sind Schmerzreduktion und Funktionserhalt der Gelenke, Verhütung von Spätfolgen und gegebenenfalls eine zusätzliche Behandlung der Hauterkrankung.

Frau Dr. Scharbatke (Universität Würzburg)

Psoriasis-Arthritis

Vortrag Dr. Weyergraf, Bad Bentheim

Dr. Weyergraf stellt zunächst  die Fachklinik Bad Bentheim vor, an der er als Chefartzt tätig ist. Es handelt sich um die dermatologische Abteilung  einer Akut- und Rehabilitationsklinik, in der ein besonderes Augenmerk auf  Psoriasis (Schuppenflechte) gerichtet wird.

Neben der dermatologischen Abteilung sind in der Fachklinik Bad Bentheim auch Rheumatologen vertreten. Im Laufe seiner Ausführungen erwähnte der Vortragende  mehrmals die Wichtigkeit des interdisziplinären Dialogs bei der Bewältigung einer Krankheitssituation, besonders bei Psoriasis und Psoriasis-Arthritis. Die Voraussetzungen für diesen Dialog sind in seiner Klinik in besonders intensiver Weise gegeben.

Psoriasis-Arthritis ist die Entzündung der Gelenke, die gehäuft bei Personen auftritt, die an Psoriasis erkrankt sind; in manchen Fällen auch, bevor die Hautkrankheit in Erscheinung tritt. Die Arthritis kann an allen Gelenken auftreten (Wirbelsäule, Knie, Hand, Fuß). Häufig betroffen sind die kleinen Gelenke: Finger und Zehen.

Eine deutsche Studie stellt fest, daß etwa 20 % der Psoriatiker im Laufe ihres Lebens  Psoriasis-Arthritis bekommen (es gibt andere Studien mit anderen, höheren, Werten. Von diesen 20 % bleiben 80 % lange unentdeckt. Durch stärkere Einbeziehung der Hautärzte, die neben der Behandlung der Schuppenflechte auch auf Entzündungszeichen  (Schmerz, Überwärmung, Schwellung, Rötung, Funktionseinschränkung) an den Gelenken achten und dadurch zur Frühdiagnose der Psoriasis-Arthritis wesentlich beitragen, kann der Anteil der aufgedeckten Fälle auf 85 % erhöht werden.

Dr. Weyergraf hat bei seinen Ausführungen  die Gelenkentzündung der Finger in den Vordergrund gestellt und anhand von Bilddarstellungen die Vorgehensweise des Facharztes erklärt.

Der Patient ist zur Selbstbeobachtung aufgerufen, um eine Psoriasis-Arthritis frühzeitig feststellen zu helfen: seit wann bestehen die Schmerzen? Sind die Schmerzen belastungsunabhängig? Hält die Morgensteifigkeit länger als 30 Minuten an? Gibt es nächtliches Erwachen, das durch Schmerz verursacht wird? Diese und ähnliche Beobachtungen helfen auch bei der Abgrenzung zu anderen Gelenkerkrankungen wie z.B. der abnutzungsbedingten Arthrose..

Patienten mit Psoriasisbefall der Kopfhaut, der Nägel, des Genital- und Analbereichs und wenn mehr als drei Körperstellen befallen sind, zeigen besondere Anfälligkeit für die Entwicklung einer Psoriasis-Arthritis. 80 % der Menschen mit Psoriasis-Arthritis haben Nagelbefall!

Zu den Schwierigkeiten bei der Diagnose im Frühstadium wurde uns mitgeteilt:  es sind meistens keine Rheumafaktoren nachzuweisen;  das Röntgenbild erlaubt eine klare Aussage erst im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung; Feststellung einer Entzündung des

Gelenkspalts im Ultraschall erfordert erfahrenen Untersucher, was auch für weitere Untersuchungsmethoden gilt.

Der Gesprächspartner des Erkrankten wird im Idealfall der Rheumatologe sein, der sich mit Psoriasis-Arthritis auskennt.

Die Therapie der Arthritis beginnt – wie bei anderen rheumatischen Erkrankungen – in der Regel mit Arzneimitteln, die die Symptome Schmerz und Entzündung unterdrücken.  Oft können diese zur Verbesserung der Lebensqualität ausreichen.

In der nächsten Stufe werden sogenannte Basis- Medikamente, die die Gelenkentzündung günstig beeinflussen können, eingesetzt. Hier wurde als gutes Beispiel MTX(Methotexat) genannt.

Sollte es zu keiner Besserung kommen, so wird auf Biologika zurückgegriffen, die gute Wirkung zeigen. In jedem Fall ist bei er Auswahl des Medikaments sowohl der Gelenk- als auch der Hautbefall zu berücksichtigen.

Die notwendigerweise aufkommende Frage nach dem  „warum-nicht-gleich-Biologika“ kann mit Wirtschaftlichkeitsvorgaben beantwortet werden.

Eine klinische Kontrolle der Gelenkbeschwerden sollte alle drei Monate vorgenommen werden.

Dr. Weyergraf empfiehlt bei mangelnder Besserung eine stationäre Behandlung einzuschieben, um die Entzündungslast zu reduzieren.

Empfohlen wird eine Institution, die interdisziplinär   (Dermatologe, Rheumatologe, evtl. Kardiologe)mit der Krankheit umgeht.

Quo vadis Lichttherapie ?

Ein Vortrag von Frau Dr. Nowak, dermatologischer Oberärztin in der Psorisol-Klinik Hersbruck Wenn über Licht gesprochen wird, das therapeutisch genutzt werden kann, dann handelt es sich um Sonnenlicht bzw. um Fraktionen des Sonnenlichts. Sonnenlicht besteht aus 10 % UV-Licht 40 % sichtbarem Licht und 50 % Infrarot. Therapeutisch nutzbar für die Erkrankungen der Haut sind die Teile des UV-Lichts UV-A und UV-B . UV-A verursacht Frühbräunung der Haut, erzeugt schnellen Sonnenbrand, durchdringt Fensterglas. UV-B verursacht Spätbräunung, erzeugt verzögert Sonnenbrand, durchdringt kein Fensterglas Es ist den Therapeuten möglich, die beiden genannten Lichtarten künstlich , mit Lampen, zu erzeugen. Als verschiedene Methoden der Anwendung von Licht (künstlich) wurden vorgestellt: Lichtkammer, Bestrahlung mit Lichtbank oder ähnlichem und Eximer für die lokale Therapie. Um betroffene, zu behandelnde Hautareale lichtempfindlich zu machen, werden diese mit Substanzen versehen, die als Salben, Lösungen oder Badezusatz aufgebracht werden. Genannt wurde ein bereits in der Antike bekanntes Mittel, Metoxypyralen, das aus Nilschilf gewonnen wurde. Auch ein Ganzkörperbad in einer 5%igen Salzlösung soll den Effekt der Sensibilisierung haben. Die danach erfolgende Gabe von UV-B-Licht hat gute Wirkung auf Juckreizlinderung. Es wurden die 6 Hauttypen der Fitzpatrick-Liste erwähnt, die für den Therapeuten, zumindest bei der Erstuntersuchung von Bedeutung sind. Die Liste beginnt bei Typ 1, skandinavischer Hauttyp, sehr lichtempfindlich, geringe Sonnenbrandtoleranz (5-10 Minuten bis zum Auftreten von Hauterscheinungen unter Sonneneinfluß) usw. bis zum Typ 6, afrikanischer Hauttyp, der eher zu einem geringen Verbrauch an Sonnenschutzmitteln neigt. Frau Nowak hat dem interessierten Publikum Anwendung und Wirkung des Eximers vorgestellt. So, wie es sich bei allen vorgetragenen Lichttherapien um Verfahren handelt, die unbedingt von Fachpersonal oder gar vom Arzt durchgeführt werden sollen, so kann auch, um Schäden zu vermeiden, der Eximer nicht in die Hände des Laien, auch nicht des aufgeklärten Hautkranken gegeben werden. Das Instrument wird als Ergänzung zu anderen Therapien eingesetzt. Körperstellen, die einer anderen Therapie unzugänglich waren bzw. auf andere Therapien nicht angesprochen haben werden mit diesem Instrument, einer Düse, die UV-B-Licht schleudert, behandelt. Bei Psoriasis werden vor der Anwendung die Schuppen entfernt d.h. Salizylsäure in Vasilin, dann Vitamin D-Derivate (evtl . Cortison) und danach die lokale Lichttherapie. Das Fachpersonal ist in der Lage, auch mit Schablonen, einen sehr begrenzten Raum zu bearbeiten. Es sind 2 bis 3 Sitzungen pro Woche vorgesehen. Der zeitliche Abstand zwischen den Sitzungen beträgt 48 Stunden. Frau Nowak schloss ihren Vortrag mit der Beantwortung von Publikumsfragen sowie mit einem Angebot zur Therapiehilfe ab. Zusammenfassung Günter Joy

"Psoriasis-Arthritis"

Vortrag von Dr. med. B. Näder / Orthopädische Klinik Meiningen

Vor der Selbsthilfegruppe HAUT, Ostheim v.d.Rh.

Der Name Psoriasis-Arthritis (im nachfolgenden PsA) sagt schon sehr viel: zur Schuppenflechte (Psoriasis) kommt noch eine Entzündung der Gelenke.  Es heißt, daß 20 % der Menschen mit langjähriger Psoriasis betroffen sein können. (Dr. Näder stellte eine Studie vor mit einem Anteil von nahezu 70 %, d.h. von 465 untersuchten Patienten mit Psoriasis entwickelten 320 eine Entzündung der kleinen Gelenke).

Der Vortrag war geordnet in die Bereiche

 

-Ätiologie  (Herkunft, Ursache, Entstehung der Erkrankung)

-Epidemiologie  (Verbreitung/ Vorkommen)

-Diagnostik  (Erkennen/Identifizierung der Krankheit zur Festlegung der bestmöglichen Therapie

-Prognose  (Voraussage über die Entwicklung der Krankheit)

-Therapie  (Maßnahmen zur Linderung  bzw. Beseitigung der Erkrankung

 

Zunächst wurden die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen vorgestellt:

-Rheumatoide Arthritis

-Seronegative Spondylarthritiden

-Kollagenosen

-Vaskulitiden

Dr. Näder erläuterte diese Formen (Interessierte mögen  die Fachliteratur konsultieren), um dann intensiv auf die 2. Gruppe, nämlich die Spondylarthritis, einzugehen, die sich unterteilt in ankylosierende  (versteifende) SpA, Reaktive Arthritis, Arthritis, die mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen assoziiert ist, sowie Arthritis, die an Psoriasis gebunden ist.

Die Psoriasis-Arthritis (PsA) wird zu den seronegativen Spondylarthropathien gerechnet, da nur bei einem kleinen Teil der Patienten Rheumafaktoren in Erscheinung treten.

Über die Entstehung der Erkrankung wird gemutmaßt: Autoimmunprozeß; genetische Disposition; Infektionen.

Vorkommen: von den an Psoriasis erkrankten Menschen (etwa 2 % der Bevölkerung) entwickeln bis 20 % (0,4 % d. Bev.) im Laufe ihres Lebens eine PsA; Männer und Frauen sind gleich betroffen; Auftreten überwiegend vor dem 50. Lebensjahr.

Arthritis, die Gelenkentzündung geht einher mit Schmerz, Rötung, Schwellung, Wärmegefühl, Steifigkeit.

Der Facharzt ist zu konsultieren, wenn möglich ein  Rheumatologe. Er wird die PsA   abgrenzen gegen andere Formen der Gelenkentzündung und auch gegen Arthrose.

 

Die PsA tritt in der Mehrzahl der Fälle (75 %) nach langjähriger Psoriasis auf, kann jedoch (in 15 % der Fälle) auch  gleichzeitig  mit Auftreten der Psoriasis in Erscheinung treten oder sogar (10 %) vor dem Auftreten der Psoriasis.

Der mit der Erkrankung vertraute Arzt wird auch eine Klassifizierung der Symptome nach Schwere vornehmen. Vorgestellt wurden 5 Kategorien nach Moll & Wright.

Bei der Diagnose werden zunächst die Erscheinungsbilder der Erkrankzung begutachtet (Beispiel: Nagelveränderungen), sowie im Gespräch nach Erkrankungen der gleichen Art im familiären Umfeld gefragt.

Bei der PsA können Entzündungserscheinungen auch außerhalb der befallenen Gelenke auftreten:

-Spondylitis (Achsenskelett)

-Iritis/Uveitis (Auge)

-Enthesitis (Ferse)

-Schleimhautläsionen.

Für die Diagnose werden auch Sonographie und Röntgenuntersuchungen vorgenommen, wobei die Röntgenabbildung für eine Frühdiagnose eher ungeeignet ist, da die Schäden erst im fortgeschrittenen Stadium abbildbar sind.

Die Laborwerte (Harnsäure, Leber- und Nierenwerte ) könne zusammen mit den anderen Befunden  eine wichtige Rolle bei der Frühdiagnose einnehmen.

 

Es wurden Therapieformen vorgestellt, die abhängig sind von der Schwere der Erkrankung bzw. dem Umfang der aufgetretenen Schäden.

-Medikamente

-Physiotherapie

-Ergotherapie

-Rehabilitation

-Chirurgie

-Lebensführung.

Diese Therapieformen deuten bereits darauf hin, daß nicht nur Hausarzt, Dermatologe und Rheumatologe als Ansprechpartner für den Betroffenen infrage kommen, sondern auch Orthopäde, Neurologe, Augenarzt, Chirurg und Psychotherapeut.

Obwohl PsA ein milderer Verlauf zugesprochen wird als der rheumatoiden Arthritis, können sich schwerste deformierende Erkrankungen entwickeln, was für eine frühzeitige Bewertung durch einen erfahrenen Arzt spricht.

Die medikamentöse Behandlung der PsA entspricht der der anderen  Formen der Arthritis.

Es wird systemisch und/oder lokal behandelt:

-NSAR, Coxibe

-Glukokortikosteroide

Bzw. systemisch (ganzkörperlich-innerlich)

-Basistherapeutika (Sulfasalacin, Methtrexat, Leflunomid, Ciclosporin A)

-sog. Biologicals (s.a. Neurodermitis)

Die  Wahl der jeweiligen Arzneimittei wird bestimmt durch den Fortschritt, die Schwere,  die Ansprechbarkeit der Beschwerden. Wirtschaftliche Faktoren spielen ebenfalls eine  Rolle („Biologicals“ gehören zu den teuersten Präparaten überhaupt).

Es kann ein operativer Eingriff notwendig werden (Endoprothese/Arthrodese).

Die Ratscvhläge, die vom Rheumatologen in Bezug auf eine gesunde, den Krankheitsverlauf günstig beeinflussende , Lebensweise gegeben werden, entsprechen dem , was der Internist, der Kardiologe, der Pulmologe , der Altersforscher und jeder Heilpraktiker  raten würde: alle Maßnahmen, die geeignet sind, die Lebensqualität zu erhöhen und dazu führen, ein freies, unbelastetes Leben zu führen, helfen auch, das  Krankheitsbild des von PsA betroffenen Menschen zu mildern:

-Abbau von Übergewicht

-Bewegung in der frischen Luft

-Meiden von Giften wie Nikotin und Alkohol

-Sorgfältige Beachtung von Ernährung, Abhärtung und Schlaf

-Die Seele pflegen.

Es kann Vieles beeinflusst werden

 

Wir danken Dr. Näder für seinen intensiven Vortrag.

Wir danken Herrn Günter Joy für die Zusammenfassung

In einer kurzen Einführung wurden die Entstehung, das Krankheitsbild sowie die Diagnosemöglichkeit des Arztes bei Psoriasis (Schuppenflechte) erläuter

Für die Entstehung der Schuppenflechte sind 2 Faktoren verantwortlich: die familiäre Disposition (erbliche Vorbelastung) und der dazukommende Auslöser. Nach heutigem Stand des Wissens reicht ein Faktor für den Ausbruch der Erkrankung nicht aus.

Auslöser können sein: Infekte, Fettstoffwechselstörung, Klima, Arzneimittel, Alkohol, Psyche u.a.

Bei der häufigsten Form der Psoriasis kommt es zu rötlichen Flecken mit heller Schuppung an exponierten Stellen wie Kopf, Knie, Ellenbogen. Die Erkrankung kann jedoch auch flächenförmig am gesamten Körper auftreten, selbst auf der Innenseite von Gelenken (inverse Form).

Die Diagnose (durch den Hautarzt!) erfolgt durch Ablösung von Hautschichten an der befallenen Stelle. Es handelt sich um eine Sichtdiagnose, was den erfahrenen Diagnostiker voraussetzt. Ein Nachweis im Blut ist nicht möglich. Es wird bemerkt, daß Psoriasis von anderen Leiden begleitet wird, bzw. als Begleiter von anderen Erkrankungen auftritt: Diabetes, hohem Blutdruck (Herzinfarkt, Schlaganfall), Gefäßerkrankungen, Depression, Alkoholmißbrauch, Gelenkerkrankungen.

Der Therapievorschlag des Arztes wird abhängig sein von der Schwere der Erkrankung, den Vortherapien, eventuellen Begleiterkrankungen sowie den Lebensumständen des Patienten.

Um die Schwere der Schuppenflechte zu beurteilen stehen dem Hautarzt einige Parameter zur Verfügung: das Bild des Befalls wird mit der befallenen Körperoberfläche in ein Verhältnis gesetzt; sind mehr als 10 % der Körperoberfläche betroffen, so gilt die Erkrankung als schwer. Der Patient kann auch in einem Fragebogen nach seinem (subjektiven) Gefühl in den letzten 7 Tagen befragt werden (Lebensqualität). Beurteilung und Befragung sind standardisiert.

Die Therapie:

Es gibt äußerliche und innerliche Therapie mit Substanzen, es gibt Klima-(Licht-) und Badetherapie, sowie, bei Eignung der Substanz, eine Kombination verschiedener Therapieformen.

Zur äußerlichen Anwendung: Dithranol/Cignolin -hemmt die Zellteilung und wirkt damit der Vermehrung der Zellen in der Haut entgegen, -ist nicht wirklich für Kinder zugelassen, aber sehr geeignet, da gut bekannt und nebenwirkungsarm -Wirksamkeit gut, auch in Kombination mit Licht -langfristige Anwendung möglich nachteilig: stellt hohe Anforderungen an Mitarbeit des Patienten (Zeitaufwand); verfärbt Haut, Kleidung etc.

Vitamin D3-Abkömmlinge -hemmt Zellteilung, dadurch entzündungshemmend -gut wirksam mit Licht und Cortisonsalben -keine Hautausdünnung -keine Verschlimmerung nach Absetzen des Präparats -Langzeittherapie möglich nachteilig: max. 35 % der Körperoberfläche, da Möglichkeit der Störung des Calzium-Phosphat-Haushalts.

Teerpräparate -Hemmung der vermehrten Zellteilung -abschuppende Wirkung nachteilig: Geruch; macht Haut lichtempfindlicher; erhöhtes Hautkrebsrisiko.

Cortison -hemmt Zellteilung und damit Entzündung -gute Wirkung gegen Rötung und Juckreiz nachteilig: Hautverdünnung; rote Äderchen; ggf. Verschlechterung nach Absetzen; bei intensiover Anwendung Resorption, dadurch systemische Nebenwirkungen (Diabetes, Gewicht)

Lichttherapie meistens UVB-Bestrahlung (kurzwellig), jedoch auch UVA -gut kombinierbar mit anderen äußeren Therapien -entzündungshemmend -nachteilig: nicht als Dauertherapie geeignet; erhöhte Hautkrebsgefahr.

 

Zur innerlichen Anwendung

Neotigason heißt Acitretin.

-gut wirksam bei Schuppen und Pusteln -kombinierbar mit Lichttherapie Nebenwirkungen: fruchtschädigend; Wirkung auf Leberwerte; Blutfetterhöhung; Trockenheit und Verdünnung der Haut; Haarausfall; Knochenabbau.

Fumarsäureester

-langzeittherapie möglich Nebenwirkung: Magen- und Darmbeschwerden; Blutbildveränderungen – zur Vermeidung der Nebenwirkungen langsame Dosiserhöhung angeraten.

Ciclosporin

entzündungshemmend Nebenwirkungen nach längerer Einnahme (diese möglichst auf zwei Jahre beschränken): Bluthochdruck, Nierenschädigung, erhöhte Hautkrebsgefahr. Verschlechterung nach Absetzen.

Methotrexat

-eine Einnahme pro Woche Nebenwirkungen: Leber- und Nierenschädigungen, Knochenmarksschäden; Lungenfibrose

Biologika

Ursachenbekämpfung durch Antikörper.

Bei Biologika würde ich nicht schreiben, dass Nebenwirkungsstudien noch nicht abgeschlossen sind, denn die sind abgeschlossen, aber die langfristigen Nebenwirkungen sind noch nicht absehbar.

Keine Wechselwirkung mit anderen Präparaten. Botenstoffhemmung: was geschieht dadurch? Bösartige Erkrankungen? Infektionen? Therapie sehr teuer. Zulassung zur Therapie nach zwei vorhergehenden Fehlschlägen. Auch Biologika heilen nicht, können jedoch über einen längeren Zeitraum symptomfrei machen.

 

Dank an Frau Dr. Schubert , Würzburg für den sehr dichten Vortrag.

Für 2012: EUCH ALLEN EINE DICKE HAUT, UND:

Auf zum Toten Meer, solange es das Tote Meer noch gibt, die Wirkung mag zwar nicht so

hervorragend sein, wie bei einigen der zitierten Präparate, aber es ist wärmer dort und

manchmal sogar Nebenwirkungsarm.

PASI - Verfahren zur Bewertung des Schweregrades bei Psoriasis

Psoriasis (=Schuppenflechte) kann unterschiedlich schwer ausfallen. Beim Hautbefall kann der sogenannte PASI ermittelt werden um den Schweregrad festzustellen. Das Verfahren wurde von Forschern zur Beurteilung unter einheitlichen Bedingungen entwickelt und dient dem Dermatologen als Beurteilungskriterium.

PASI steht für Psoriasis Area and Severity Index. Übersetzt heisst das etwa Psoriasis Bereichs- und Schwere-Index. Wie der Name bereits sagt wird zunächst nach Bereichen unterteilt. Diese sind Kopf, Arme (obere Extremitäten), Rumpf und Beine (untere Extremitäten).

Zur Feststellung des PASI werden die Bereiche nach Größe der Fläche des Befalles herangezogen. Prozentual wird die Fläche der 4 befallenen Körperbreiche, gegenüber der Gesamtfläche des betreffenden Bereiches ermittelt. Die Beurteilung erfolgt in 7 Stufen (0 bei keinem Befall, 1 bei 1% bis 10%, 2 bei 10% bis 30%, 3 bei 30% bis 50%, 4 bei 50% bis 70%, 5 bei 70% - 90% und 6 bei 90% bis 100% Befall der jeweiligen Körperregion). Daraus ergibt sich der Wert (A), der der Fläche zugeordnet wird.

Außerdem wird noch die Ausartung des Befalles berücksichtigt. Rötung (med. Erythem) wird in der weiter unten erläuterten Berechnung mit E bezeichnet. Die Schuppung (med. Desquamation) wird mit D gekennzeichnet und die Dicke des Schuppenherdes (med. Induration) mit I. Diese Kriterien werden in 5 Stufen bewertet (0 für nicht zutreffend, 1 für leicht, 2 für mäßig, 3 für stark, 4 für sehr stark).

Nach all diesen Bewertungen wird gerechnet. Für den Kopf gilt der Faktor 0,1, für die oberen Extremitäten der Faktor 0,2, für den Rumpf der Faktor 0,3 und für die unteren Extremitäten der Faktor 0,4.

Berechnet wird also wie wie folgt:

Für den Kopf=Faktor für den Kopf (0,1) x (Rötungswert + Schuppungswert + Schuppendickenwert) x Flächenwert

Für die andern Körperbreiche wird Gleiches berechnet und unterscheidet sich nur im weiter oben erwähnten Faktor für jeweiligen den Körperbreich

Die Summe der Ergebnisse aller 4 Berechnungen ergibt eine Gesamtzahl. Diese ist der PASI des Patienten.

Bei einem PASI von unter zehn geht man von leichter Psoriasis aus. Zwischen 10 und 50 spricht man von mittelschwerem Befall. Bei 50 bis 72 liegt eine schwere Psoriais vor. Mehr als 72 kann sich mathematisch nicht ergeben.

Der PASI ist ein objektives Beurteilungskriterium für den Schweregrad bei psoriatischem Hautbefall. Hiermit kann einheitlich beurteilt werden. Berücksichtigung von Gelenkbefall ist nicht vorgesehen. Kritisch zu sehen ist, dass keinerlei Beurteilung der gefühlten Lebensqualität des Patienten einbezogen wird. Dazu existiert ein anderes genormtes Verfahren, welches aber nicht  in die Bestimmung des PASI mit einbezogen ist.

Wolfgang Hellmich

Vortrag über Psoriasis von Dr. Schubert

Der Referent stellte das Krankheitsbild der Psoriasis und Arthropathia psoriatica mit klinischen Bildern übersichtlich dar. Es  ging ihm darum, besonders die Co-Morbiditäten wie Herz-Kreislauferkrankungen, Störungen des Harnsäure und Fettstoffwechsels mit häufiger Adipositas herauszustellen.

Psoriasis ist also nicht nur eine Hautkrankheit, sondern eine Autoimmunkrankheit des ganzen Körpers auf erblicher Grundlage.

Das hat natürlich wesentlichen Einfluß auf die erweiterte Diagnostik , die Patienten -Schulungen und die Therapie der Klinik Sanaderm genommen. Heute wird wesentlich mehr Wert auf das sportmedizinische Trainingsprogramm und die Gewichtsnormalisierung gelegt wie bei den therapeutischen Hinweisen auf den früheren Einsatz von Systemika (z.B. Fumarsäure), ohne die bewährten Behandlungsmaßnahmen wie Bestrahlungen mit dem UV-Spektrum nach vorbereitenden Bädern (Balneophoto- und PUVA-Bad-Therapie) sowie die klassische äüßerliche Dermatotherapie und die Hautpflege zu vernachlässigen. Cortisonanwendungen, innerlich und äußerlich werden grundsätzlich überflüssig.

Der Patient soll die Klinik Sanaderm verlassen können mit dem Leitspruch "ich fühle mich wohl in meiner Haut.

Erich Schubert

Nagelbiopsie zur Erkennung von Psoriasis

Nicht selten leiden Patienten mit Hautmanifestationen einer Schuppenflechte auch unter einem Befall von Finger- und Fußnägeln.

Besonders dann, wenn andere typische Hautveränderungen fehlen, wird eine Nagelbeteiligung im Rahmen einer Psoriasis leicht mit einer Pilzerkrankung der Nägel verwechselt. Eine Biopsie, bei der geringe Mengen des befallenen Nagelgewebes entnommen und untersucht werden, kann zur Unterscheidung der beiden Erkrankungen hilfreich sein, wie eine jetzt im British Journal of Dermatology veröffentlichte Studie berichtet.

10 bis 55 Prozent aller Psoriatiker leiden unter einem Befall der Nägel. Typisches Symptom einer Nagelpsoriasis sind sogenannte Tüpfelnägel. Hierbei liegen in der Nagelplatte zahlreiche einzelne oder gruppierte Grübchen ("Pits"). Auch gelbe, braune oder graue Verfärbungen ("Ölflecken") sind möglich, die durch entzündliche Veränderungen im Bereich des Nagelbettes entstehen. Bei der schwersten Form der Nagelpsoriasis, der sogenannten Nageldystrophie, werden die Nägel regelrecht zerstört. Durch eine besonders ausgeprägte Entzündungsaktivität bildet sich eine dicke Schicht aus gelblichem bröckeligem Hornmaterial, die derart zerfallenden Nägel werden auch als "Krümelnägel" bezeichnet.

Gelegentlich tritt eine Nagelpsoriasis isoliert, d.h. ohne vorangegangene oder begleitende Hautsymptomatik, auf. In diesen Fällen ist die Gefahr einer Fehldiagnose groß. Häufig wird dann die Nagelpsoriasis mit einer Pilzerkrankung der Nägel verwechselt. So können Nägel auch bei stark fortgeschrittenem Nagelpilz vollständig zerkrümeln.

Eine Forschergruppe um C. Grover vom Maulana Azad Medical College in Neu-Delhi, Indien, untersuchte den Wert der Nagelbiopsie für die Diagnosesicherung. Bei diesem Verfahren wird den Patienten eine geringe Menge an krankhaftem Nagelgewebe entnommen und mikroskopisch untersucht. Die Wissenschaftler führten eine solche Biopsie bei 22 Patienten durch, deren Nagelveränderungen eine Psoriasis vermuten ließen. Bei 18 von ihnen fanden sich mikroskopisch deutliche Hinweise auf eine Nagelpsoriasis mit starker Vermehrung normaler oder krankhaft veränderter Hornzellen (Hyper- und Parakeratose) sowie einer vermehrten Ansammlung von Entzündungszellen (Granulozyten). Allerdings ließ sich eine Psoriasis nur bei zwölf dieser achtzehn Patienten zweifelsfrei diagnostizieren, da bei sechs Betroffenen im untersuchten Gewebe neben den für Psoriasis charakteristischen Veränderungen auch Hinweise auf einen Pilzbefall gefunden wurden. Bei diesen sechs Fällen mit Pilzbefall ließ sich nicht eindeutig sagen, ob der Nagel bereits vor der Pilzinfektion psoriatisch verändert war oder nicht.

Die Wissenschaftler schließen aus ihren Ergebnissen, dass eine Nagelbiopsie bei einem Teil der Patienten diagnostisch durchaus wertvoll ist. Sie sollte aber nur bei jenen Betroffenen durchgeführt werden, bei denen die Diagnose Psoriasis nicht anderweitig gesichert werden kann.

Quelle: Nach Informationen der Fachzeitschrift British Journal of Dermatology Dezember 2005 (153(6), 1153

"BSMO - Service Center Psoriasiswelt". www.psoriasiswelt.de

Nagelbiopsie zur Erkennung von Psoriasis

Pflege-Tipps bei Nagelpsoriasis

Bei etwa jedem dritten Psoriasis-Patienten sind auch die Finger- oder Zehnägel betroffen.

Zu den typischen Veränderungen zählt das Auftreten stecknadelkopfgroßer, bräunlich verfärbter Krater der Finger- oder Fußnägel, die als Tüpfelnägel bezeichnet werden. Zudem können Psoriasisherde im Nagelbett auftreten, die als gelblich braune Flecken durch den Nagelfalz hindurch scheinen. Diese werden auch als psoriatische Ölflecken bezeichnet.

Tipps für die Nagelpflege

Patienten sollten ihre Hand- und Fußnägel am besten sehr kurz schneiden oder feilen. Hierbei sind Nagelfeilen mit feinem Schliff aus Kunststoff besonders geeignet. Generell sind Verletzungen der Nägel und insbesondere des Nagelhäutchens zu vermeiden. Zudem sollten die empfindlichen Nägel vor reizenden Substanzen geschützt werden. Es empfiehlt sich, im Haushalt oder Beruf Schutzhandschuhe zu tragen.

Nach der Körperpflege sollten fetthaltige Salben, wie beispielweise Vaseline zur Hand- oder Fußpflege verwendet werden, dies gilt auch für das Eincremen der Nägel und des Nagelbettes. Nagellack kann ebenfalls zum Schutz und zur kosmetischen Behandlung genutzt werden.

Ein Pflaster schützt den Nagel

Patienten mit Nagelpsoriasis können auf spezielle Pflaster zurückgreifen, die dafür sorgen, dass Wasser und Fette im Nagel zurückgehalten werden. Diese in der Regel durchsichtigen Pflaster werden wöchentlich auf die betroffenen Nägel geklebt. Das Pflaster wird vom Arzt oder einer Fachkosmetikerin aufgebracht. Ein weiterer Vorteil der Pflaster: Sie schützen zusätzlich vor Infektionen und Pilzbefall, welche die Behandlung erschweren können.

Behandlung der Nagelpsoriasis erfordert oft Geduld

Da der Nagel nur sehr langsam nachwächst, ist die Therapie einer Nagelpsoriasis oft eine langwierige Angelegenheit. Bei der Behandlung werden Vitamin-D3- oder Kortison-Lösungen verwendet, die auf die Nagelpfalz aufgetragen werden. In schweren Fällen kann die Gabe von Fumarsäureestern oder Methotrexat (MTX) sinnvoll sein.

Bitte beachten Sie, dass für die Angaben zu Medikamenten und Dosierungen keine Gewähr übernommen wird. Dieser Text erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Informationen stellen keine Empfehlung oder Bewerbung des genannten Präparates oder der Präparate und Substanzen dar. Die Informationen ersetzen nicht die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker. Für konkrete und individuelle Fragen zur Therapie wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.

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Salbenschulung Klinik für Dermatologie und Allergologie der Fachklinik Bad Bentheim

Klinik für Dermatologie und Allergologie der Fachklinik Bad Bentheim

Salicylsäure

Indikation: Haut mit Schuppen z.B Psoriasis vulgaris

Ziel: Abschuppung der Haut, damit andere Therapien(Teer, Sonne) besser wirken können.

Anwendung:1-2 x täglich, mit oder in Ausnahmen ohne Folien

Präparate: Salicylvaseline 3% 5% (für den Körper)

                 Salicylvaseline 10 % (für Hände und Füße)

                 Salicylvaseline-Öl3-5 % (für die Kopfhaut)

Gereinigter Steinkohlenteer

Indikation: entzündete Hauterkrankungen

           z. B. Psoriasis, Ekzeme, Neurodermitis

Ziel: Reduktion der Entzündung (führt zur Verminderung der Rötung), Schuppen lösen, Juckreiz-Linderung

Anwendung:1-2 x täglich, mit oder in Ausnahme ohne Folien

Präparate: Teersalbe, Teerlotion, Teershampoo

Kortison

Ziel: Reduktion der Entzündung (führt zur Verminderung der Rötung

Anwendung: 1x täglich, stellenweise auch mit Folien Kopfhaut, Hände und Füße, wenig Nebenwirkungen kein Kortison ins Gesicht

 

Vorteile: gute Wirksamkeit schneller Wirkeintritt nebenwirkungsarm bei kurzfristiger Anwendung

Nachteile bei langfristiger Anwendung: Gewöhnung der Haut, Wirkungsabschwächung Verdünnung der Haut, Gefäßbrüchigkeit Verletzbarkeit der Hauterkrankungen erneuter Schub nach Absetzen

Kortison wird in verschiedene Klassen unterteilt

Klasse 1 = schwach z.B. Ebenol, ohne Rezept in der Apotheke ( Hydrocortison)

Klasse 2 = mittel z. B. Dermatop für den Körper oder in Körperfalten ( Rrednicarbat)

Klasse 3 = stark z. B. Diprosis Gel für die Kopfhaut (Betamethason)

Klasse 4 = sehr stark z. B. Dermoxin oder Karison für Hände und Füße ( Clobetasol)

Fazit: hoher Nutzen bei kurzfristiger Anwendung

 

Vitamin D 3 Analoga

 

Indikation: verdickte Haut ( Psoriasis)

Ziel: Verringerung des übersteigerten Wachstums

der Hautzellen = Haut wird flacher Entzündung verringern

Anwendung: 2x täglich, ohne Folie

Präparate : z.B. Psorcutan, Daivonex mit Kortison Psorcutan Beta, Daivobet Curatoderm

Lokale Kortison- frei Entzündungshemmer

Indikation: entzündliche Hauterkrankungen zB. Ekzeme, Neurodermitis

Ziel: Reduktion der Entzündung

Anwendung: in der Regel 1x täglich abends, stets ohne Folie

Vorsicht: keine UV- Bestrahlung

Präparate: z.B. -Elidel oder Protopic

Wichtig ist auch die Pflege der Haut. Zwischendurch sollten sie mehrmals täglich Ihre Haut einfetten.

Harnstoff bindet die Feuchtigkeit in den oberen Hautschichten z.B. Basodexsan ( 10 % Harnstoff)

 

Spezielle Basistherapie mit Methotrextat

     Patienteninformation zur speziellen Basistherapie mit Methotrextat

Handelsnamen:

Lantarel, Methotrexat Lederle, Methotrextat meddac, Methotrextat R.P., Methotrextat hexal.

Methotrextat ist ein seit Jahren mit Erfolg angewandtes Basistherapeutikum in der Behandlung von chron. entzündlichen Rheumaformen. Anwendung findet es insbesondere in der Therapie der chron. Polyarthritis psoriatca (Gelenkentzündung bei Schuppenflechte), chron. Bindegewebserkrankungen wie dem systemischen Lupus erythematodes und chron. Entzündlichen Erkrankungen der Muskulatur wie der Polymyositis, Dermatomyositis.

Niedrigdosierte Behandlung bei chron. Entzündlichen Rheumaformen:

In der Behandlung von chron. Entzündlichen Rheumaformen wird Methotrextat 100- bis 1000- fach niedriger als in der Krebsbehandlung, in der es ebenfalls Anwendung findet.

Die Nebenwirkungen der Basistherapie bei chron. entzündlichen Rheumaformen sind entsprechend seltener und geringer ausgeprägt. Im Vergleich zu anderen Basistherapeutika führt Methotrextat nicht häufiger zu Nebenwirkungen. Entsprechend der im allgemeinen guten Verträglichkeit und der hohen Wirksamkeit wird eine Basistherapie mit Methotrextat vergleichsweise seltener abgesetzt oder abgebrochen.

Wirkung der Basistherapie mit Methotrextat:

Wie andere Basistherapeutika (=Medikamente mit Einfluß auf den Krankheitsverlauf) kann Methotrextat zu einem Rückgang der entzündlichen bedingten Gelenkschwellungen und Gelenkschmerzen führen. Gleichzeitig kann die  Gelenksteifigkeit abnehmen, die Gelenksbeweglichkeit zunehmen und auch die im Blut feststellbaren Entzündungszeichen können sich bessern.

Die meisten der oben genannten Nebenwirkungen lassen sich bei einer Verringerung der Medikamentendosis, bei gleichzeitiger Gabe von Folsäuere vermindern oder verhindern, so dass das Methotrextat weitergegeben werden kann.

Risikofaktoren für das vermehrte Auftreten von Nebenwirkungen sind:

Hohes Alter, eingeschränkte Nierenfunktion, Fortsetzung Methotrextat Einnahme bei fieberhaften Infektionen mit Flüssigkeitsverlust und fehlerhafte Medikamenteneinnahme.

Insbesondere bei auch leicht eingeschränkter Nierenfunktion ist erhöhte Vorsicht geboten. Ab einem gewissen Grad der Nierenfunkionseinschränkung darf Methotrextat nicht mehr weitergegeben werden.

Cortisonfreie Entzündungshemmer(z.b.Ibuprofen, Diclofenac) sollen nicht gleichzeitig mit Methotrextat eingenommen werden. Ein Abstand von mind.10-bis 12 Std. zur Methotrextat - Gabe ist einzuhalten. Sulfomethoxazol-Trimethoprim. Ein häufig angewandes Antibiotikum zur Behandlung von Infekten der Harnwege, der Nasennebenhöhlen und seltener auch der Bronien, darf nicht bei Methotrextat – Therapie eingenommen werden.

Methotrextat kann zu einer Fruchtschädigung führen, Frauen im gebärfähigen Alter sollten daher auf eine ausreichende Empfängnisverhütung achten.

 

Die niedrigdosierte Methotrextat – Behandlung ist die inzwischen am häufigsten angewandte Basistherapie bei chron. entzündlichen Rheumafaktoren. Bei Beachtung der erforderlichen Kontrolluntersuchungen, der Risikofaktoren(siehe oben), sind bei vergleichsweise hoher Wirksamkeit die Nebenwirkungen eher seltener als bei anderen Basistherapien.

Quelle: Arbeitskreis  Patientenschulung des Berufsverbandes der Bayrischen Internisten Rheumatologen

 

Innerliche Therapie

Zusammenhänge von Psoriasis, Herz und Kreislauf.Wir haben die Präsentation und den Podcast zur Verfügung gestellt.

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