Als Eltern einer 4 jährigen Tochter, welche seit 2,5 Jahren an Neurodermitis und Kontaktallergie leidet, ist man an manchen Tagen sehr verzweifelt. An einem solchen Tag setzte ich mich mal wieder an meinem PC und surfte stundenlang durchs Internet nach Möglichkeiten meiner Tochter ihr Leiden zu mindern.
Als Eltern einer 4 jährigen Tochter, welche seit 2,5 Jahren an Neurodermitis und Kontaktallergie leidet, ist man an manchen Tagen sehr verzweifelt. An einem solchen Tag setzte ich mich mal wieder an meinem PC und surfte stundenlang durchs Internet nach Möglichkeiten meiner Tochter ihr Leiden zu mindern.
Es begann im April 2004, unsere Tochter gerade 2 Jahre alt, bekam ihre erste allergische Reaktion. Der behandelnde Arzt teilte uns mit, dass es sich hierbei vermutlich um eine vorrübergehende Reaktion handelt da weder mein Mann noch ich Allergiker seien. Als die Flecken jedoch nicht weggingen, haben wir unser Vertrauen diversen Naturheilmedizinern, Homöopathen, sonstigen alternativen Heilmethoden und natürlich auch der klassischen Allgemeinmedizin (Kliniken) geschenkt. Aber leider half alles nichts um eine dauerhafte Besserung herbeizuführen. Nachdem die diversen Behandlungsmethoden abgesetzt wurden kam alles wieder zurück, falls es überhaupt davon besser wurde.
Von Jahr zu Jahr wurden die Reaktionen stärker und immer mehr Stellen waren betroffen,
Gesicht, Hals, Hände, Arme, Beine.
Wir stellten uns oft die Frage: “und wo bekommt sie es nächstes mal, wer kann uns jetzt noch helfen?“
Es war oft so schlimm, dass an schlafen nicht mehr zu denken war, da trotz Einnahme von Antiallergikum der Juckreiz nicht mehr wegging.
Sie kratzte und kratzte, weinte und weinte.........
So suchten wir nach einer weiteren alternativen Möglichkeit unserer Tochter zu helfen.
Von einer Klimatherapie am Toten Meer hatten wir bereits gehört, jedoch war uns Näheres darüber nicht bekannt, daher setzte ich mich an dem besagten Tag an meinem PC und begann zu surfen.....
Über eine Klimatherapien am Toten Meer konnte man einige Seiten finden, jedoch keine Erfahrungsberichte von Eltern mit betoffenen Kindern.
Nach mehreren für mich ohne Erfolg verlaufenden Telefonaten mit diversen Organisationen und Reiseunternehmen stieß ich auf die
SHG Ostheim Rhön.
Dies sollte mein letzter Versuch werden Informationen über Klimareisen ans Tote Meer mit Kinder zu erhalten.
Und was ich hier erlebte überraschte mich sehr!
Ich hatte hier nicht einen Angestellten, welcher von der Krankheit und Therapie selbst keine Ahnung hatte am Apparat, sondern die selbst betroffene Leiterin der Selbsthilfegruppe. Zum ersten mal bekam ich von jemanden vermittelt, was meine Tochter mit dieser Erkrankung der Haut durchmacht. Ich war begeistert! Ich hatte so viel Engagement nicht erwartet. Nach mehreren Telefonaten mit Frau Margitta Heß und mit einer Mutter von 2 betroffenen Kindern, welche bereits eine Klimatherapie am Toten Meer erfolgreich durchgeführt hatten, stand für uns fest:
Das müssen wir probieren!!!
Ich gebe offen zu, dass wir zu Anfang große Bedenken hatten nach Jordanien mit Kind zu reisen. Schon deshalb, da sich die Situation im Mittleren Osten zu dieser Zeit nicht gerade positiv entwickelte, aber wir wollten es dennoch versuchen.
So trafen wir uns am 10.09.2006 mit weiteren 25 Personen am Frankfurter Flughafen mit dem gemeinsamen Ziel: Totes Meer Jordanien.
Die Gruppe war vom Alter sehr gemischt, von 4 bis über 60 war alles vertreten. Und ich denke ein paar waren zu Anfang bestimmt etwas skeptisch ein Kleinkind dabei zu haben.
So wie wir auch skeptisch waren eine solche Reise mit einem Kind zu unternehmen, dazu noch in einem Hotel welches überwiegend für die Behandlung von Hauterkrankten Patienten ausgerichtet war, also ohne Kinderanimation!
Aber es entwickelte sich alles prima!!!!
Der Kontakt mit den anderen Mitreisenden war schnell hergestellt und am 2. Tag nach dem Rundgang im Hotel + Anlage, fühlten wir uns auch schon richtig wohl hier.
Selbst unsere Tochter hat sich sehr schnell eingelebt und bereits nach kürzester Zeit machte Ihr die Hitze von über 40° C weniger zu schaffen als uns.
Da wir kein Arztpaket in Deutschland gebucht hatten, wir uns jedoch trotzdem einen ärztliche Rat einholen wollten, haben wir uns Vorort eine Termin beim leitenden Arzt des Dead Sea Medical Centers geben lassen. Unsere Tochter, welche Arztbesuchen meistens sehr skeptisch gegenüber steht war diesmal wie ausgewechselt. Sie plauderte mit dem Arzt, welcher sich sehr gut mit Kindern versteht und natürlich ausgezeichnet deutsch spricht, wie das meiste Klinikpersonal. Wir bekamen praktische Ratschläge, wie wir uns hier mit unserer Tochter zu verhalten hätten – wenig Sonne, viel Schatten, nicht zu lange baden im Pool, das Baden im Toten Meer ist tabu, usw. - welche wir auch versuchten zu befolgen.
Und siehe da, nach ca. 10 Tagen war die Haut unserer Tochter nicht wieder zu erkennen. Die Hautrötungen waren fast verschwunden, wir konnten sogar das Antihistaminikum absetzen! Kein Jucken, kein kratzen, einfach nur durchschlafen.
Kaum zu glauben nach so kurzer Zeit!!
Jetzt begann die Erholungsphase für die ganze Familie.
Wir machten Ausflüge nach Petra und Amman und ich möchte erwähnen, dass wir uns zu keiner Zeit unsicher fühlten. Die Jordanier waren sehr nett, freundlich und hilfsbereit, nicht aufdringlich und sehr tolerant.
Im Hotel Dead Sea fühlten wir uns rund um wohl. Das Personal war sehr freundlich, einige sprachen sogar deutsch und es wurde unserer Tochter jeder Wunsch erfüllt.
Langeweile kam selbst für sie kaum auf:
Es gab Wasserrutschen am Pool, die jüngeren von der Gruppe spielten mit Ihr des öfteren im Pool und abends UNO. Der Koch, welcher selbst 7 Kinder hat, machte ihr Kartoffelstempel und nicht zu letzt Margitta Heß, welche als Kindergärtnerin auch immer etwas zu tun wusste – hierfür nochmals DANKE AN ALLE!!!Auch die Betreuung durch die Selbsthilfegruppe war super. Margitta Heß, war immer für uns da und organisierte alles was benötigt wurde.
Als wir am 01.10.2006, nach 3 Wochen am Toten Meer nach Hause flogen, stand für uns fest:
Jordanien wir kommen wieder!
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