SIT auch effektiv bei Neurodermitis
Lange Zeit galt die Neurodermitis als Kontraindikation für eine spezifische Immuntherapie (SIT).
Bisherige Empfehlungen schlagen ein Stufenmodell zur symptomatischen Behandlung in Abhängigkeit vom Ausprägungsgrad der Erkrankung vor. In einer multizentrischen, randomisierten, plazebokontrollierten und vor einem Jahr publizierten Studie wurde erstmals ein positiver Effekt der SIT bei Patienten mit atopischer Dermatitis und Senibilsierung gegenüber Hausstaubmilben nachgewiesen.
Künftig könnte daher die Neurodermitis als zusätzliche Indikation in den Behandlungskatalog der SIT eingehen, betonte Prof. Alexander Kapp, Hannover.
Primäres Ziel dieser Studie mit ursprünglich 89 Patienten war der Nachweis einer Dosis-Wirkungs-Beziehung mit drei Erhaltungsdosen von 20, 2000 und 20 000SQ_ Einheiten eines Dermatophagoides pteronyssimus- und D.farinae- Extraktes, die ein mal pro Woche appliziert wurden. Das Studienergebnis war nach den Worten von Knapp in positivem Sinn` „ erschütternd“. Denn eigentlich sollte nur demonsstriert werden, dass Hyposensibilisierung bei Neurodermitispatienten ohne eine Verschlechterung des Krankheitsbildes durchführbar ist. Lange Zeit galt die Neurodermitis als Kontraindikation für eine spezifische Immuntherapie (SIT) In der Gruppe mit der höchsten Erhaltungsdosis von 20 000 SQ- Einheiten wurde eine Responder- Rate von über achtzig Prozent erzielt. Auch im SCORAD Summenscore zeigten die Patienten im zwölfmonatigen Behandlungszeitraum eine massive klinische Besserung in den Verumgruppen, so Kapp. Möglicherweise steht mit der SIT erstmals ein kausaler Therapieansatz zur Behandlung der Neurodermitis zur Verfügung, mutmaßte Kapp. Weitere Studien seien nötig, um künftig die Neurodermitis als zusätzliche Indikation in den Behandlungskatalog der SIT einzubeziehen.
Quelle: Mittagsseminar“ Neue Entwicklungen der kausalen Allergiebehandlung“; im Rahmen der 20. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie, München, 27.07.2006
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